Kunst und Museen der Vulkaninsel Island
Am Bekanntesten ist Island bei seinen Besuchern für die atemberaubende Landschaft. Aber auch fern der Wanderwege und Naturschauspiele hat die Insel viel zu bieten - so finden sich genügend kulturelle Attraktionen, die man besuchen kann, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Im folgenden Beitrag wollen wir euch einige wenige Galerien, Ausstellungen und Museen auf Island vorstellen ...
Góðan daginn liebe Nordland-Freunde,
Island-Reisen - bei diesem Wort denkt man sofort an die Dinge, für die die Insel berühmt ist: Feuer speiende Vulkane, karge Mondlandschaften im weiten Hochland, heiße Geysire, unzählige Wasserfälle. Aber natürlich hat das kleine Land noch viel mehr zu bieten - vor allem eine reiche Kultur und Geschichte sowie eine rege Kunstszene. Wer sich also für die unterschiedlichen Aspekte der isländischen Geschichte interessiert oder die Arbeiten der unterschiedlichsten einheimischen Künstler bewundern möchte, kann sich hier erste Inspirationen holen. Natürlich können wir hier nur einen sehr kleinen Teil des vielfältigen Angebots zeigen ...
Kunst in der Hauptstadt
Das Kunstmuseum Modern Art Museum Reykjavík bietet häufig wechselnde Ausstellungen verschiedenster Künstler von Malerei, über Skulptur und auch Fotografie.
Wikinger für Groß und Klein
Gleich außerhalb der Stadt Reykjanesbær wartet schon die nächste Gelegenheit, in eine andere Welt abzutauchen, nämlich in die der Wikinger und der frühen isländischen Geschichte. Zu der fünfteiligen Ausstellung direkt am Atlantik gehören unter anderem der originalgetreue Nachbau eines Schiffs aus dem neunten Jahrhundert, ein Überblick über die Besiedlung und Landnahme auf Island, ein Einblick in die Welt der nordischen Götter und vieles mehr. Besonders für Kinder ist der Landnahme-Zoo interessant, der im Sommer zur Viking World gehört. Dort können auch die Kleinsten die wichtigsten Tiere für Bauern der Wikingerzeit kennen lernen und die Lämmer, Kälber und Zicklein freuen sich über Streicheleinheiten.
Keine Spur von Harry Potter - Zaubern mal ganz anders
Wer sich in der Welt der Isländersagas auskennt, ist sicher bereits über Charaktere gestolpert, die zauberkundig den Helden zu Hilfe eilen oder sich ihnen in den Weg stellen. Aber auch für alle anderen lohnt sich ein Blick auf die skurrilen und manchmal bizarren Traditionen der Hexerei und Zauberei auf Island. Ob man nun an ihre Wirksamkeit glaubt oder nicht - in Hólmavík im Museum of Witchcraft and Sorcery lernt man einige Verwünschungen und Schutzzauber.
Ein Künstlerzentrum in den Westfjorden öffnet seine Türen
The Westfjords Residency bei Þingeyri in den Westfjorden bietet Künstlern aus aller Welt die Möglichkeit, sich von der rauen Natur inspirieren zu lassen, allein oder bei einem Gruppenaufenthalt. Hier entstehen außergewöhnliche Projekte, die regelmäßig bei Ausstellungen bestaunt werden können. Mit Glück werden auch die Studios der Künstler für Einblicke in den Arbeitsprozess geöffnet. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt - im Sommer betreibt die Art Residency auch ein Café, das Simbahöllin.
Zurückversetzt ins letzte Jahrhundert - Wir betreten die Welt der Heringsfischer
Neben dem Tourismus ist Island auch heute noch sehr bekannt für den Fischfang - allerdings längst nicht so sehr wie im vergangenen Jahrhundert. Im Herring Era Museum in Siglufjörður kann man eintauchen in die Zeit des Heringsbooms, als viele Isländer in den Fischfabriken am Meer arbeiteten, um der enorme Nachfrage nach Hering und Fischöl nachzukommen. Die Ausstellungsstücke im Museum wurden über Jahre gesammelt und zeigen, wie die Fabrikarbeiterinnen lebten, wie die Maschinen zur Fischölherstellung funktionierten und wie man sich auf einem alten Heringstrawler gefühlt haben muss. In den unterschiedlichen Museumsgebäuden ist für jeden etwas dabei, und man sollte sich diese einmalige Reise in ein wichtiges Kapitel der isländischen Geschichte nicht entgehen lassen.
Petra und die Steine
Eigentlich ein ganz normaler Garten im Örtchen Stöðvarfjörður - wären da nicht die unzähligen Steine, die überall kunstvoll zur Schau gestellt werden. Steinasafn Petru, "Petras Steinsammlung", zeigt die Mineralien, die Petra Sveinsdóttir in ihrem Leben aus der Umgebung zusammengetragen hat. Viele Besucher kommen, um einfach nur die hübschen und vielfältigen Steine zu betrachten, einige schreiben dem Ort sogar eine ganz besondere Energie zu. Aber auch Wissenschaftler wie Mineralogen und Geologen sind häufige Gäste, denn in Petras Sammlung befinden sich seltene Mineralien, die es sonst nirgends zu sehen gibt.
Kunst in der Fischfabrik
Stöðvarfjörður in den Ostfjorden war zu Hochzeiten des Fischfangs ein größerer Ort, als es heute ist.
Hier wurde die damals größte Fischfabrik betrieben, die jedoch 1966 geschlossen wurde.
Danach setzte sich die Landflucht immer weiter fort und es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ort von der Landkarte verschwinden würde. Doch mittlerweile entwickelt sich gerade die alte Fischfabrik aufs Neue zum Herzen von Stöðvarfjörður. Hier finden Konzerte statt, Künstler aus dem In- und Ausland lassen sich bei ihren Aufenthalten inspirieren, es gibt Workshops und Führungen für Touristen. Ziel des Fish Factory Creative Center ist es, den Menschen im Ort eine neue Perspektive zu geben und gleichzeitig Künstlern Raum zum Arbeiten zu geben.
Zuhause in der Vergangenheit
Die Vergangenheit wird im Freilichtmuseum Árbær in Reykjavík lebendig. 1957 eröffnet, zeigt es heute in über 20 Gebäuden aus unterschiedlichen Geschichtsperioden das Leben der Isländer. Es gibt verschiedenste Stadthäuser, einen historischen Hof und sogar eine zur Sporthalle umfunktionierte Kirche zu sehen. Museumsmitarbeiter in traditioneller Kleidung, die passenden Alltagsbeschäftigungen nachgehen, vervollständigen das liebevoll gezeichnete Bild, und neben den Lebensumständen der Menschen kann man auch viel über die isländische Architektur erfahren.
Ihr wart schon einmal zu Besuch an einem der genannten Orte, habt Fragen oder weitere Anregungen zu Kunst und Kultur in Island?
Dann hinterlasst uns doch einen Kommentar. Wir freuen uns auf eure Beiträge.
Verið blessuð liebe Nordland-Freunde, Euer contrastravel-Team
Hallo Anja Dommel,
wir sagen auch "die" - hat sich irgendwie so eingeschlichen. In anderen Sprachen ist das bisschen einfacher als in unserer. Ein paar Bilder haben wir da auch schon hängen sehen. Sowohl Gemälde als auch große Fotografien. Die Harpa ist immer einen Besuch wert :)
In der Harpa (ich sag immer "die", stimmt das überhaupt?) habe ich auch schon Gemälde hängen sehen. Gleich am Eingang, rechts :)