12.06.2024

Was muss man auf den Färöer-Inseln gesehen haben?


Mit Blick auf zwei markante Felsformationen hat eine Person den perfekten Fotospot gefunden Mandy Rehork
Mit Blick auf zwei markante Felsformationen hat eine Person den perfekten Fotospot gefunden

Die Färöer-Inseln - eine atemberaubende Inselgruppe im Nordatlantik - bieten eine Fülle an Naturschönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Von den majestätischen Klippen Vestmanna und den beeindruckenden Wasserfällen Múlafossur bis zu den bunten Häusern Tórshavns gibt es viel zu entdecken. Auf Mykines Vögel beobachten und in den grünen Bergen wandern bietet unvergessliche Erlebnisse. Die Färöer Inseln sind ein Paradies für wanderaffine Naturliebhaber gleichermaßen …

Liebe Nordlandfreunde,

heute nehmen wir euch mit auf die Färöer-Inseln, eine der anderen Inseln im Nordatlantik. Im Gegensatz zu Island gibt’s hier weniger Gletscher und Vulkane, dafür nicht minderdramatische Naturschauspiele. Das Wetter spielt auf den Färöern eine übergeordnete Rolle und setzt die Sehenswürdigkeiten immer anders in Szene. Deshalb kann man die Färöer weniger gut beschreiben, man muss einfach dagewesen sein. Und das gute: es ist eine recht kleine Insel. Es gibt keinen Ort auf den Färöern, der mehr als 5km von der Küste entfernt ist.

Die raue Landschaft der Färöer, deren Inseln oft in dichten Nebel gehüllt und vom wilden Nordatlantik umtost werden, bietet außerdem den idealen Rahmen für die Entstehung zahlreicher mystischer Wesen und volkstümlicher Legenden, die sich um bestimmte Orte und angebliche historische Ereignisse ranken. Wie auf Island auch gibt es auf den Färöern Legenden um das Huldufólk, das versteckte oder verborgene Volk. Außerdem wurden rund um sonderbare Felsformationen allerlei Geschichten gesponnen. Dabei nehmen Trolle eine große Rolle ein. Die Geschichten ähneln denen aus Island. In früheren Blog-Beiträgen haben wir schon über Risin og Kellingin, über die Trollfinger und über die Seehundfrau geschrieben. 

Was sonst besonders sehenswert auf den Färöer Inseln ist, erfahrt ihr bei uns!

Einsame Naturschönheiten und Wanderparadies

Die Färöer mit seinen rauen Landschaften und einsamen Naturschönheiten zählen zur unberührten Schönheit des Nordatlantiks. Abseits der ausgetretenen Pfade warten versteckte Juwelen, malerische Dörfer, steile Klippen und der ein oder andere Wasserfall. Auf einsamen Wanderwegen begegnet euch hier und da ein Schaf bei Schönen Weitsichten (bei gutem Wetter) auf das offene Meer.

Der größte See auf den Färöern ist der Sørvágsvatn bzw. Leitisvatn (am Westufer hat er den ersten Namen, am Ostufer den anderen). Mit seiner Lage erweckt er den Anschein, als würde er über dem Nordatlantik schweben. Von der Klippe Trælanípa, die etwa 148m hoch ist, habt ihr einen perfekten Blick über den See Leitisvatn. Dieser ergießt sich als Wasserfall Bøsdalafossur 32m tief ins Meer. Die rund zweistündige Wanderung beginnt in dem kleinen Ort Miðvágs, von wo aus ein gut markierter Weg entlang des Sees bis zum Ausgangspunkt der Wanderung führt.

Gásadalur ist ein malerisches Dorf auf der Insel Vágar. Der Wasserfall Múlafossur stürzt direkt ins Meer und ist eines der bekanntesten Fotomotive der Inseln.

Die westlichste Insel der Färöer-Inseln ist Mykines. Hunderte Vogelarten wie Papageientaucher, Trottellummen und Basstölpel finden hier ihr sommerliches Zuhause und sind sogar aus nächster Nähe zu beobachten. Deshalb ist eine Tour auf die Insel vor allem in den Sommermonaten zu empfehlen. Die Wanderung zum Leuchtturm von Mykineshólmur bietet neben den Vogelsichtungen eine beeindruckende Aussicht auf die steil abfallenden Klippen und das offene Meer. Mit der Fähre von Sørvágur (in der Nähe des Flughafens) kommst du auf die Insel. Hierfür musst du vorab ein Ticket kaufen. Für die Wanderung auf Mykines musst du außerdem eine "hiking fee" einplanen. Willst du das Geld sparen, kannst du auch viele der Vögel auf der Insel Nólsoy und in den Orten Gjógv oder Vestmanna beobachten.

Die Insel Kalsoy ist bekannt für den Kallur-Leuchtturm, der auf einer hohen Klippe thront und eine tolle Aussicht bietet. Die Wanderung dorthin ist ein Abenteuer durch grüne Wiesen und steile Hänge. Entlang eines steilen Bergkamms geht es bis zum Kallur Leuchtturm. Von hier aus kann man bei gutem Wetter über die vielen Inseln der Färöer und ihre zerklüfteten Küstenlinien schauen. Hier wurde auch die Todesszene von James Bond im Film "No Time to Die" gedreht, weshalb ihr hier in kurzer Entfernung zum Leuchtturm den Grabstein von James Bond findet.  Bei Wanderungen auf den Färöern solltet ihr immer beachten, dass diese meist nicht befestigt und gerade nach starken Regenfällen schlammig und rutschig sind.

Vor der Küste von Vágar findet ihr die markante Felsformation Tindhólmur, die durch ihre ungewöhnliche Form und die fünf Spitzen beeindruckt.

Die beeindruckenden Vogelklippen von Vestmanna sind Heimat einer Vielzahl von Seevögeln. Bootstouren ermöglichen es Besuchern, die Klippen und Höhlen aus nächster Nähe zu betrachten.

Der höchste Berg der Färöer mit 880 Metern ist der Slættaratindur am nördlichen Ende der Insel Eysturoy. Der Anstieg ist zwar steil aber technisch nicht schwierig. Bei gutem Wetter hat man vom Gipfel einen Überblick über die gesamten Färöer-Inseln.

Eine der höchsten steil aufragenden Klippen der Welt findet ihr auf der Insel Viðoy: Das Kap Enniberg ragt senkrecht ca. 754m aus dem Meer. Eine Wanderung auf den Gipfel ist anspruchsvoll und steil, aber die Aussicht vom Gipfel ist es definitiv wert. Wer Höhenangst hat sollte sich lieber eine andere Tour aussuchen. Ihr könnt von Klaksvik aus auch eine Bootstour zum Enniberg machen und die mächtigen Felsen vom Wasser aus erleben.

Besondere Orte

Torshavn: Die Hauptstadt der Färöer-Inseln ist eine charmante kleine Stadt mit bunten Häusern, engen Gassen und einem malerischen Hafen. Besucht die Altstadt, den Regierungs-Bezirk Tinganes und das Nationalmuseum, um mehr über die färöische Geschichte und Kultur zu erfahren.

Gjógv: Bekannt für die natürliche Schlucht und den charmanten kleinen Hafen, ist Gjógv ein beliebtes Ziel für Wanderungen und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und das Meer.

Funningur ist ein weiteres malerisches Dorf, umgeben von majestätischen Bergen, mit traditionellen färöischen Häusern und einer typischen Holzkirche von 1847. Laut der Färingersaga soll sich hier 825 der erste Siedler auf der Insel niedergelassen haben. So entstand auch der Name des Ortes, der auf das altnordische Wort funding zurückgeht, was Entdeckung heißt.

Saksun: Dieses Dorf liegt in einem abgelegenen Tal zwischen den 764m und 790m hohen Bergen Melin und Koppenin gelegen. Es beherbergt eine historische Kirche und die umliegende Landschaft könnt ihr gut zu Fuß und mit dem Rad erkunden.

Kalsoy ist eine schmale Insel im nördlichen Teil der Färöer-Inseln. Sie ist 18km lang und zwischen 1 und 3km breit. Am westlichen Ende befinden sich unzugängliche sehr steile Vogelklippen. Im östlichen Teil befinden sich tief eingeschnittene Täler mit - wie kann es anders sein – malerischen Dörfern. Das Dorf Mikladalur ist für die berühmte Skulptur "Seemann im Nebel" bekannt. Von hier könnt ihr eine Bootsfahrt entlang der Küste unternehmen oder euch auf eine Wanderung machen.

Kirkjubøur war einst das kulturelle und geistliche Zentrum der Färöer-Ineln. Heute leben in dem kleinen Dorf südlich von Torshavn nur noch knapp 100 Menschen. Ihr findet hier die typisch färingischen Häuser mit ihren schwarzen Fassaden und dem begrünten Dach. Zu den wichtigsten Baudenkmälern der Färöern gehören die Ruinen der Magnuskathedrale aus dem 13. Jahrhundert, die weiße Olavskirche und der Königshof von Kirkjubøur, der älteste auf den Färöern erhaltene Hof aus der Wikingerzeit.

Bei Freunden zuhause (essen)

Um nicht nur den landschaftlichen Schönheiten zu begegnen, sondern um auch die Kultur der Insulaner kennenzulernen, bieten die Färinger das „heimablídni“ an. Es bedeutet übersetzt „Gastfreundschaft zuhause“. Während es für die Teilnehmenden eine Möglichkeiten bietet, sich mit anderen zu connecten und durch ein gemeinsames Essen der färingischen Kultur nahezukommen, bietet es den Einheimischen eine andere Einnahmequelle neben ihren oft saisonalen Farmarbeiten.

Fazit

Wie ihr seht, hat die Inselgruppe unglaublich viel zu bieten bei einer angenehmen Größe der Inseln: Ihr fahrt durch spektakuläre Landschaften mit malerischen Dörfern, die darauf warten, von euch erkundet zu werden. Und von überall habt ihr, wenn ihr Wetterglück habt, atemberaubende Aussichten auf das große weite Meer. Wer die Ruhe in diesen unglaublichen Landschaften sucht, ist auf den Färöer-Inseln richtig.

Ihr habt nun Lust auf die Färöer-Inseln bekommen? Dann meldet euch bei uns!

Euer contrastravel-Team

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