Was ist die neue Vulkanroute in Island?

Island ist die größte Vulkaninsel der Erde. Warum also nicht auf der neu gestalteten Route „The Volcanic Way“ den Vulkanen folgen, die das heutige Island geformt haben?! Gleichzeitig kann man die Geschwindigkeit aus dem Leben nehmen und Slow Travel Wirklichkeit werden lassen. Die Route erstreckt sich von der Halbinsel Reykjanes im Westen über den Süden und die Südküste der Insel bis zur Gletscherlagune Jökulsárlón im Osten. Was ihr unterwegs auf der Route „The Volcanic Way“ entdecken könnt, erzählen wir euch heute …
Liebe Nordlandfans,
jede Region Islands hat ihre Besonderheiten und schönsten Spots zum Verweilen. Berühmt und beliebt ist der „Golden Circle“, doch in den letzten Jahren wurden auch der „Diamond Circle“, der „Westfjord Way“ und der „Arctic Coast Way“ zu beliebten Reiserouten. Nun wurde dieses Angebot um eine weitere Route ergänzt: „The Volcanic Way“, der den vulkanischen Ursprung und die geologischen Besonderheiten Islands in den Mittelpunkt rückt.
Welche Regionen umfasst der „Volcanic Way“?
Der „Volcanic Way“ erstreckt sich über etwa 700 Kilometer und führt durch die vulkanisch aktiven Gebiete auf der Reykjanes-Halbinsel sowie im Süden Islands. Diese Regionen sind geprägt von zahlreichen Vulkanen. Die Route hebt acht bedeutende Vulkane besonders hervor, darunter Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel, Eldfell auf den Westmännerinseln, den berühmten Eyjafjallajökull und die mächtige Katla. Auf eurem Weg entlang dieser Strecke fahrt ihr größtenteils über asphaltierte Straßen, die ganzjährig befahrbar sind. Der längste Abschnitt verläuft entlang der Ringstraße.
Welche Vulkane gehören zum „Volcanic Way“?
Auf der Route begegnet ihr acht Vulkanen. Einige von ihnen sind durch Vulkankrater sichtbar, andere liegen unter dicken Eisschichten verborgen. Ob ihr tatsächlich einen aktiven Vulkan zu sehen bekommt, lässt sich nicht vorhersagen. Seit 2021 kommt es allerdings auf der Reykjanes-Halbinsel immer wieder zu Ausbrüchen. Generell sind die meisten Vulkanausbrüche in Island nicht direkt gefährlich für Menschen, aber sie bleiben unvorhersehbare Naturereignisse. Aktuelle Warnungen und Informationen findet ihr auf der Seite des isländischen Wetteramts IMO.
Der Fagradalsfjall zählt zu den jüngeren Ausbrüchen der Insel und hat 2021 eine neue Vulkanaktivität auf der Halbinsel Reykjanes eingeläutet. Dieses Gebiet mit seinen neuen Lavalandschaften ist durch verschiedene ausgeschilderte Wanderwege zugänglich, sofern keine aktuellen Warnungen bestehen. Der Ausbruch wurde damals als „Touristenausbruch“ bezeichnet, da er weit weg von Zivilisation und doch in einem relativ gut zugänglichen Gebiet stattfand. Generell sollte man Vulkanausbrüche nie auf die leichte Schulter nehmen, da immer ein Restrisiko besteht. Aktuell ist ein paar Kilometer weiter westlich das Vulkansystem Svartsengi aktiv, was zur zeitweisen Evakuierung von Grundavik im Süden der Halbinsel führte. Zu den Zeiten der Ausbrüche war der naheliegende Flughafen oder die Flüge nie betroffen.
Das Hengill-Gebiet ist ein geothermales Gebiet östlich von Reykjavík, geprägt von heißen Quellen und dampfenden Landschaften. Hierzu gehört auch der heiße Fluss im Reykjadalur, zu dem ihr wandern und in den abgekühlten Bereichen ein Bad nehmen könnt. Im Informationszentrum im Ort Hveravellir könnt ihr euch aufwärmen und stärken. Wer die Gegend rund um den Vulkan Hengill hoch zu Pferd erleben möchte, kann auch eine mehrtägige Reittour unternehmen.
Die Hekla gilt als „Königin der isländischen Vulkane“ und ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Sie ist bei gutem Wetter von weitem sichtbar, und die Umgebung lädt zu ausgedehnten Wanderungen ein. Auf dem Weg entlang der Ringstraße findet ihr im Ort Hveravellir das Museum LAVA Center.
Der wohl berühmteste Vulkan ist der Eyjafjallajökull, dessen Ausbruch 2010 den Flugverkehr in Europa lahmlegte. Seitdem gab es weitere Vulkanausbrüche in Island, aber keiner hatte eine vergleichbare globale Auswirkung. Der Vulkan liegt unter einem Gletscher und ist bei guter Sicht weithin erkennbar. In seiner Umgebung befinden sich Sehenswürdigkeiten wie der Seljalandsfoss, Þórsmörk und das historische Bad Seljavallalaug.
Der Eldfell auf den Westmännerinseln brach 1973 nahe der Stadt Heimaey aus. Heute könnt ihr auf schönen Wanderwegen den Krater erklimmen. Auf die Insel selbst gelangt ihr mit einer Fähre (ob mit oder ohne Auto) vom Hafen Landeyjahöfn. Über den Ruinen der damals zerstörten Häuser wurde das Museum Eldheimar errichtet, das die Ereignisse dokumentiert. Die Insel selbst ist ein wunderschöner Ort, an dem ihr Papageientaucher beobachten und schöne Wanderungen mit tollen Aussichten über die Inselgruppe unternehmen könnt.
Unter dem Mýrdalsjökull-Gletscher liegt die Katla, bekannt für ihre explosiven Ausbrüche. Die Landschaft rund um Katla ist von weitläufigen schwarzen Sandflächen geprägt, die eindrucksvoll zeigen, wie Vulkane die Natur formen. Der berühmteste und größte Ort in dieser Gegend ist Vík í Myrdal. In der Umgebung findet ihr die berühmten schwarzen Strände und im Ort selbst gemütliche Restaurants und einen großen Laden für Outdoorbekleidung.
Ein besonderer Ort ist Lakagígar bei Kirkjubæjarklaustur. Beim verheerenden Ausbruch von 1783 entstanden hier zahlreiche Krater, die bis heute die Landschaft prägen. Mit einem geländegängigen Fahrzeug könnt ihr dieses Gebiet erkunden und auf Wanderwegen die einzigartige Kraterlandschaft erleben.
Der Öræfajökull ist ein Stratovulkan am südlichen Rand des Vatnajökull-Gletschers und gleichzeitig Islands höchster Gipfel. Wie viele Vulkane in Island liegt er unter einer dicken Gletscherschicht verborgen. Zum Vatnajökull-Gletscher gehört auch die berühmte Gletscherlagune Jökulsárlón und das Wandergebiet im Skaftafell Nationalpark.
Wie viel Zeit sollte für den „Volcanic Way“ eingeplant werden?
Das Konzept des Slow Travel lebt davon, sich Zeit für die Erkundungen zu nehmen. Um die einzelnen Regionen angemessen zu erleben, empfiehlt es sich, für jede Vulkanstation mindestens einen Tag einzuplanen. Somit solltet ihr für die gesamte Route mindestens acht Tage bzw. acht Übernachtungen einplanen.
Das Gute ist: Wir haben bereits vorgefertigte Reiserouten, die sich ungefähr an der Strecke des Volcanic Way orientieren bzw. sich leicht anpassen lassen. Auf unserer „Elementaren Runde“ könnt ihr die beschriebenen Gegenden erkunden. Natürlich passen wir die Route gerne individuell an eure Wünsche an.
Meldet euch gerne bei uns – wir freuen uns darauf, euch Island und den Volcanic Way näherzubringen!
Euer contrastravel-Team
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