Klimafreundlich Reisen in Island
29.05.2019

Klimafreundlich Reisen in Island

Papageientaucher - Süd-Island Tobias Ohmann
Papageientaucher in Süd-Island

Das Thema Umweltschutz und Klimafreundlichkeit hat nicht zuletzt durch die Fridays For Future-Bewegung an Fahrt aufgenommen und auch die Parteien widmen sich auf Druck der Zivilgesellschaft stärker diesen Themen. Doch die Frage, wie sich dieses abseits von Gesetzesentwürfen im Alltag umsetzen lässt, bewegt viele von uns. Wenn es um unseren Urlaub geht, möchte kaum jemand auf die lange Flugreise verzichten. Wie wir uns mit unseren angebotenen Reisen nach Island dem Thema Klimafreundlichkeit seit nunmehr fast 10 Jahren widmen und wie auch ihr einen Teil dazu beitragen könnt, erfahrt ihr heute hier …

Góðan daginn liebe Island-Fans,

Island gehört zu den klimafreundlichsten Orten auf der Erde. Denn hier werden zu 80 % die erneuerbaren Energien die das Land selbst durch die geothermalen Aktivitäten, Wind und Wasserkraft zur Verfügung hat, genutzt. 

Auf Grund der Lage der Nordmeerinsel gibt es allerdings keine andere Möglichkeit, als mit dem Flugzeug oder der Fähre nach Island zu reisen. Beides sind bekanntermaßen nicht die klimafreundlichsten Fortbewegungsmittel. So ist bei einem Hin- und Rückflug dein CO2-Fußabdruck ca. 1.023 kg schwer (zum Vergleich: ein Jahr mit einem Mittelklassewagen für ca. 12.000 km sind 2.000 kg, klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen sind 2.300 kg). Und auch die Reise mit der Fähre lässt die CO2-Bilanz nicht besser aussehen. Im Fährbetrieb gibt es aber momentan Bestrebungen, daran etwas zu verändern. So wird nach einer Lösung gesucht, in Island auf Landstrom für die Schiffe umzustellen, sodass der günstige und emissionsarme isländische Naturstrom genutzt werden kann. Doch die Umsetzung steckt hier noch in den Kinderschuhen und diese Anlagen sind nicht überall möglich.

Warum ist Fliegen so schädlich für das Klima?

Beim Fliegen entsteht durch das Verbrennen vom Kraftstoff Kerosin unter anderem Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff. Der Wasserdampf formt Kondensstreifen, die die Wärme zurück auf die Erde reflektieren. Je mehr von diesem Wasserdampf also in der Luft ist, umso mehr Wärme wird auf die Erde zurückgeschickt. 

Das Treibhausgas CO2 entsteht an sich auf natürliche Weise, indem wir und Tiere es ausatmen. Das Gas wird von Pflanzen aufgenommen, in Zucker umgewandelt und gleichzeitig wird Sauerstoff produziert, den wir dann wieder einatmen und als CO2 freigeben. Ein natürlicher Kreislauf also. Der Treibhauseffekt sorgt dann dafür, dass die vom Boden reflektierten Sonnenstrahlen nicht einfach in die Atmosphäre verschwinden, sondern durch die Treibhausgase wieder zurück zur Erde gelangen. So bleibt es hier warm genug. 

Die vom Mensch, vor allem seit der Industrialisierung, verursachten CO2-Emissionen sind so stark angestiegen, dass die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist und die Mengen nicht mehr verarbeiten kann. Das überschüssige CO2 verbleibt so in der Atmosphäre. Dieses erwärmt die Erde deutlich mehr und hat somit einen großen Anteil an der globalen Erderwärmung. Hinzu kommt, dass Wasserstoff und Kohlendioxid in der Luft ca. 2,7 mal so starke Auswirkungen als am Boden haben.

Klimafreundlich nach Island reisen - geht das?

 

In den Flügen, die wir euch anbieten, ist ein 100%iger CO2-Ausgleich über atmosfair bereits verrechnet. Eure Flüge sind also klimaneutral. Die Information darüber findet ihr auf unseren Reiseseiten. Dafür werden Klimaprojekte unterstützt, die zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen. So wird euer ökologischer Fußabdruck ein bisschen kleiner und ihr habt gleichzeitig in ein gutes Projekt investiert. Gerne können auch alle weiteren Verkehrsmittel über atmosfair oder myclimate von euch selbst kompensiert werden. Achtet dabei darauf, dass die Projekte, die durch eure Kompensation unterstützt werden, das Güte-Siegel „Gold Standard“ haben. Wie ihr euren CO2-Fußabdruck auf Reisen berechnet, wird euch auf den jeweiligen Seiten vorgerechnet. Euren allgemeinen ökologischen Fußabdruck könnt ihr z.B. hier errechnen.

Die meisten unserer Individualreisen und Minigruppenreisen sind außerdem so konzipiert, dass sie einem Mindestaufenthalt von 14 Tagen entsprechen. So lohnt sich der Mittelstreckenflug eher als wenn ihr für ein verlängertes Wochenende nach Island fliegt. Ein noch längerer Aufenthalt ist natürlich noch besser.

Ein klimafreundlicher Urlaub steht und fällt aber nicht nur mit kompensierten Flügen. Sondern auch auf Reisen kann man sich möglichst klimafreundlich verhalten. Ohne das Auto zu benutzen, kommt man allerdings in Island nicht so weit, denn leider ist das Busnetz nicht so gut ausgebaut. Auf unseren Minigruppenreisen versuchen wir deshalb, uns die Gegend zu erwandern. Nötige Strecken müssen wir natürlich mit dem Auto zurücklegen. Ein bis auf den letzten Platz besetztes Auto ist da sinnvoll. Auch das Verhalten vor Ort kann man klimafreundlich gestalten, indem man so weit wie möglich im Urlaub Plastik vermeidet. Wir stellen unseren Minigruppenreise-Teilnehmer*innen beispielsweise wiederverwendbare Beutel zur Verfügung. Auch als Individualreisende könnt ihr euch einen solchen Beutel (z.B. Jutebeutel) mitnehmen. Die bekommt man mittlerweile überall, sogar in schön, mit Muster oder netten Sprüchen. Gleichzeitig könnt ihr eure eigenen wiederverwertbaren Kaffeebecher oder Trinkflaschen mitbringen, um vor Ort nicht Einwegbecher oder in Plastikflaschen abgefülltes Leitungswasser kaufen zu müssen. Ein Pfandsystem gibt es in Island nämlich leider nur für Dosen. Ein komplettes Verbot von Einweg-Plastik ist für Island ab 2021 geplant.

Wie bereits erwähnt, wird in Island selbst zu 80 % mit erneuerbarer Energie geheizt, gekocht und Strom hergestellt, sodass eure Unterkünfte meist dahingehend klimafreundlich agieren. Auch nutzen Isländer gern ihre heimischen Produkte; wie in den hiesigen Gewächshäusern (die auch durch die günstige Geothermie betrieben werden) gezogenen Obst- und Gemüsearten oder Fleisch und Milchprodukte aus heimischer Produktion. Ihr könnt da auch selbst drauf achten, wenn ihr in den Supermärkten vor allem diese Produkte kauft. Das hilft nicht nur dem Klima, sondern auch den Erzeugern vor Ort.

FAR - atmosfair-Logo atmosfair
Logo von atmosfair

Und die Zukunft?

Die durch die Schwedin Greta Thunberg wieder neu angestoßene und von der Fridays For Future-Bewegung weitergeführte Klimadebatte, kommt langsam auch in der Politik dieses Landes an. So wird bereits über eine CO2-Steuer debattiert, die vor allem von den großen Konzernen zu zahlen wäre, aber natürlich auch auf die Preise für Kleidung, Nahrung und Reisen draufgeschlagen werden würde. So würden wir für 1 kg Tiefkühlfleisch beispielsweise ungefähr 90 Cent, für ein T-Shirt 70 Cent und für einen Hin- und Rückflug nach New York ca. 230,- Euro mehr zahlen müssen. Für die Menschen mit einem gefüllten Geldbeutel wäre das verkraftbar, für die weniger Verdienenden bedeutet dies wieder mehr Verzicht. Aber auch da gibt es die Bestrebung, diesen dann an anderer Stelle Steuererleichterungen anzubieten. Oder das Gehalt der Geringverdiener anpassen, aber das ist eine andere Geschichte. Ganz ausgeklüngelt ist das Ganze noch nicht, aber ein guter Ansatz.

Sowie auf unseren Minigruppenreisen als auch bei unseren Individualreiseangeboten werden wir zukünftig versuchen, auch Alternativen mit E-Autos anzubieten bzw. euch Standortreisen zu ermöglichen, bei denen das Auto einfach mal stehen gelassen werden kann.

Auch in Zukunft wird man nicht ohne das Flugzeug oder die Fähre nach Island reisen können. Somit sind wir und ihr als unsere Kunden darauf angewiesen, die Flug- und Fährreisen zu kompensieren. Wenn auch das nicht die beste Möglichkeit ist, ist es die momentan sinnvollste, wenn wir weiterhin Reisen anbieten wollen und ihr Reisen unternehmen wollt. 

Was aber genauso wichtig ist, ist das Bewusstsein für unsere Erde als einzigen Planeten auf dem wir leben. Wir sollten alles dafür tun, um diesen so lange wie möglich für unsere Kinder, Enkel und alle Menschen die nach uns kommen als lebenswert zu erhalten. Wenn jede und jeder ein bisschen mit einem ökologisch bewussten Verhalten dazu beiträgt, können wir den Ist-Zustand noch länger beibehalten. Dabei muss man nicht perfekt sein, doch jeder kleine Schritt ist es wert gegangen zu werden.

Was tut ihr für klimafreundliches Reisen? Kompensiert ihr eure Flüge auch schon, oder habt ihr davon zum ersten Mal gehört? Habt ihr weitere Fragen dazu, lasst es uns gerne wissen. 

Wir freuen uns auf euer Feedback!

Verið blessuð liebe Nordland-Freunde, Euer contrastravel-Team

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