Unsere Island-Regionen
Einteilung Islands in 12 homogene touristisch-geographische Regionen
Entsprechend geographischer, topographischer und touristischer Gesichtspunkte haben wir Island für Sie in 12 "homogene" Regionen unterteilt, die Ihnen und uns die Kommunikation und Orientierung erleichtern. Unsere Island-Regionen sind so angelegt, dass alle touristisch interessanten Punkte einer Region jeweils gut von einem (Übernachtungs-)Standort innerhalb dieser Region erreichbar sind. Voraussetzung ist natürlich ein geeignetes Fahrzeug.
Einige Regionen sind in Untereinheiten unterteilt, in denen je nach Route gegebenenfalls ein weiterer Übernachtungsstandort sinnvoll ist. Die Regionalbezeichnungen begegnen Ihnen des Öfteren in unseren Island-Reisebeschreibungen, insbesondere bei den Individualreisevorschlägen bei der Angabe der Übernachtungsregion. Die Karte gibt Ihnen einen Überblick über die Einteilung und Nummerierung unserer Island-Regionen. Eine Kurzbeschreibung der einzelnen Regionen finden Sie unten.
Beschreibung unserer 12 touristischen Island-Regionen
0. Reykjavík - Die nördlichste Hauptstadt der Welt im Aufbruch
Es ist noch nicht lange her, dass Reykjavík und seine Nachbargemeinden nicht mehr waren als "die Stadt" in Island. Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts platzt die nördlichste Hauptstadt der Welt aus ihren historischen Nähten. Die 100.000-Einwohner-Grenze ist lange überschritten. Der alte, touristisch aufgerüstete Stadtkern mit der legendären Postleitzahl 101 bietet dem Besucher alles, was er kennt und erwartet: Cafés, Museen, Hafen, Shoppingmeile, "Altstadt"-Gassen und ein quirliges Nachtleben. Eine detailliertere Erkundung der schnellwachsenden Vororte bleibt in der Regel interessierten Städtebummlern vorbehalten. Wir empfehlen Reykjavík am Vortag der Abreise zu erkunden, abends auf die Flughafenhalbinsel Reykjanes weiterzufahren und dort zu übernachten ... Highlights ... Harpa, Hallgrímskirkja, Öskjuhlíð/Perlan, Stadtkern, Hafen, Kulturszene etc.
1. Reykjanes - Das jungerschaffene Tor zur Welt
Die geologisch sehr junge Halbinsel Reykjanes hält für mehr als 95% aller Besucher die ersten Eindrücke Islands bereit und ist für die Isländer seit der Öffnung des Leifur-Eiríksson-Flughafens für die zivile Luftfahrt das Tor zur Welt. Weite, moosbewachsene Lavafelder begrüßen Sie entlang der ersten und bislang einzigen Autobahn Islands, die die Hauptstadt mit dem Flughafen verbindet. Auf den ersten Blick gibt es in dieser kargen, oft trüben Region nicht viel zu entdecken. Abseits der Hauptstraße, entlang der ruhigen West- und Südküste, beginnt jedoch schon das wahre, erwartete Island: Kleine Orte mit Fischereihäfen, hohe Basaltrücken, schroffe Vulkankrater, bunte Geothermalgebiete, klare Binnenseen. Die Berge Bláfjöll und Esja dienen den Bewohnern des Großraums Reykjavík im Winter als Skigebiete ... Highlights ... Blaue Lagune, Krýsuvik/Seltún, Bláfjöll, Fagradalsfjall etc.
2. West-Island - Sagaland mit langer Tradition
Die Grenzen West-Islands reichen vom schönen Hvalfjörður im Süden bis zur engsten Stelle der Landbrücke in die Westfjorde im Norden. Östlich reicht das altbesiedelte Gebiet entlang der großen Gletscherflüsse Hvítá, þverá und Norðurá bis an den Rand des unfruchtbaren Hochlands. Im Westen erhebt sich die vielfältige Halbinsel Snæfellsnes mit dem vergletscherten, sagenumwobenen Vulkan Snæfell an der Spitze. Viele Mythen und Geschichten haben hier ihre Wurzeln. Am Ende des Hvalfjörður stürzt einer der höchsten der zahlreichen isländischen Wasserfälle in eine enge Schlucht. Die 196 Meter des Glymur muss man sich allerdings auf einer zwei- bis dreistündigen Wanderung "erarbeiten" ... Highlights ... Snæfellsnes/Snæfellsjökull-Nationalpark, Breiðafjörður, Hvalfjörður/Glymur, Hraunfossar, Reykholt, Húsafell-Region etc.
3. Westfjorde - Der lange Weg ins Vogelparadies
Die Westfjorde sind die abgelegenste Region Islands. Auf Rundreisen wegen der enormen Straßenentfernungen meist "links liegen gelassen", hat sich hier eine Welt erhalten, die kulturell ursprünglicher und geologisch älter ist als in den meisten anderen Teilen der Insel. Mächtige Basaltplateaus und tief eingeschnittene Fjorde prägen das Bild. Das Leben verläuft ruhig, aber nicht rückständig. Traditionen werden gepflegt. An imposanten Steilküsten treffen Sie auf die größten Vogelkolonien im Nordatlantik. Die verlassene, nur auf dem Wasserweg erreichbare Halbinsel Hornstrandir bietet Aussteigern und Naturfreunden einsame Erlebnisse abseits der Zivilisation. Aufgrund der großen Straßenentfernungen haben wir die Westfjorde in fünf Abschnitte unterteilt, für die wir jeweils eine Unterkunft empfehlen ... Highlights ... Látrabjarg/Kap Bjargtangar, Arnarfjörður/Dynjandifoss, Ísafjörður/Umgebung, Hornstrandir/Hornbjarg, Ísafjarðarjúp, Strandir-Region etc.
4. Nordwest-Island - Ein Himmelreich für Islandpferde
Der Nordwesten Islands ist eine weitgehend unbekannte Region. Sie umfasst die selten besuchten Halbinseln Vatnsnes und Skagi vom Hrútafjörður im Westen bis zum Skagafjörður im Osten inklusive des südlich gelegenen Hinterlands. Viele aus dem Hochland kommende Gletscherflüsse vereinigen sich hier auf ihrem Weg zum Meer, formen breite Täler und lassen ihre Sedimentfracht in weiten Deltas liegen. Viele Pferdezüchter nutzen die Gunst dieser ruhigen, grünen Landschaft. Vor allem das Flussdelta Héraðsvötn ist für seinen Pferdereichtum bekannt. Hier liegt auch das alte Torfgehöft Glaumbær. An der Küste bilden sich Lagunen und Strandseen mit guten Lebensbedingungen für Robben und flachbrütende Vögel. Die weite Lagune Hóp ist das größte dieser Reviere ... Highlights ... Vatnsnes/Hóp, Skagi, Vatnsdalur, Héraðsvötn, Víðimýri/Glaumbær etc.
5. Nord-Island - Die Alpen Islands
Der zentrale Norden Islands umfasst die gebirgigen Halbinseln Tröllaskagi und í Fjörðum sowie deren besiedeltes Hinterland vom Skagafjörður im Westen bis zur Bucht Skjálfandi im Osten. Die Gletscherströme Héraðsvötn und Skjálfandafljót begrenzen die Region. Sie wird geprägt durch die höchsten Basaltplateaus Islands, in die die Gletscher der letzten Eiszeiten weite Trogtäler geraspelt haben. Im Herzen der Tröllaskagi-Halbinsel liegt das grüne, touristisch weitgehend unentdeckte Svarfaðardalur als optimaler Ausgangspunkt für Wanderungen in die umliegenden Berge und Seitentäler. In einigen der kleineren Meeresarme verstecken sich ehemals bedeutende Fischerorte. Das administrative und kulturelle Zentrum der Region ist Akureyri am schönen Eyjafjörður ... Highlights ... Tröllaskagi/Svarfaðardalur, Hólar, Eyjafjörður/Akureyri, Laufás, Goðafoss etc.
6. Mývatn-Region - Die Erde lebt
Die geologisch und touristisch bedeutende Mývatn-Region erstreckt sich vom Skjálfandafljót im Westen bis jenseits des mächtigen Gletscherstroms Jökulsá á Fjöllum im Osten und von der unbesiedelten Lavawüste Ódáðahraun im Süden bis zum weiten Öxarfjörður im Norden. Mit dem geologisch und biologisch hochaktiven Gebiet um den "Mückensee" und dem gewaltigen Wasserfall Dettifoss im Jökulsárgljúfur-Nationalpark beheimatet die Region zwei der wichtigsten Besuchermagnete Islands. Im Nationalpark steht eine beeindruckende Canyonlandschaft mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten unter Schutz. Außerdem hat sich das 2.500-Einwohner-Städtchen Húsavík vom reinen Fischereihafen zum isländischen Zentrum für Walforschung und -beobachtung entwickelt ... Highlights ... Mývatn-Gebiet, Jökulsárgljúfur-Nationalpark, Húsavík etc.
7. Nordost-Island - Leben im Abseits
Trotz seiner Nähe zur vielbesuchten Mývatn-Region ist der "ferne" Nordosten Islands wohl die unbekannteste und am seltensten besuchte "Ecke" des Landes. Auch diese Region wird auf Rundreisen im Uhrzeigersinn in der Regel "links liegen gelassen". Erst den "Wiederholungstäter" interessiert, was es "da oben" noch so alles gibt. Und er entdeckt mit den Halbinseln Melrakkaslétta und Langanes zwei abgelegene Landzungen mit pulsierendem Vogelleben und spannender Siedlungsgeschichte. Auf einsamen Küstenpfaden kommt der Entdecker voll auf seine Kosten. Die Region reicht entlang weiter Buchten und einsamer Kiesstrände vom Öxarfjörður bis zum Vopnafjörður und schließt das weitgehend unbesiedelte Hinterland bis zur Jökulsá á Fjöllum ein. Wenige kleine Fischerorte verbergen sich an der Küste ... Highlights ... Melrakkaslétta, Langanes etc.
8. Ost-Island - Tiefe Ruhe
Ost-Island beginnt im Norden mit dem deltaförmigen Hérað-Gebiet inklusive seines flussaufwärts gelegenen Hinterlands und geht im Süden in die Gebirgslandschaft der Ostfjorde über, die mit dem lagunenartigen Álftafjörður endet. Administratives Zentrum und Verkehrsknotenpunkt der Region ist Egilsstaðir. Im Seyðisfjörður legt die Nordatlantikfähre Norröna an. Kern des weitgehend flachen Hérað-Gebiets ist die Landzunge Hróarstunga zwischen den Gletscherströmen Lagarfljót und Jökulsá á Dal. An ihrer Spitze liegt die traumhafte Reitfarm Húsey. In den Ostfjorden suchen beschauliche Fischerorte Schutz an den steilen Hängen der Nordufer. Das Leben verläuft angenehm unaufgeregt. Nur die vor einigen Jahren erbaute Aluminiumschmelze im Reyðarfjörður sorgte im Zusammenhang mit dem umstrittenen Staudammprojekt Kárahnjúkur für Schlagzeilen ... Highlights ... Húsey, Lagarfljót/Hengifoss, Ostfjorde etc.
9. Südost-Island - Im Reich des Gletschers
Den Südosten Islands prägt der riesige Plateaugletscher Vatnajökull mit seinem gleichnamigen Nationalpark. Alle Landschaftsformen dieser Region gehen direkt oder indirekt auf das Wirken der Eismassen zurück. Sie beginnt südlich des steilen Gebirgsvorsprungs Krossanes mit der Lagunenlandschaft Lónsvík und endet am westlichen Gletscherrand mit der Sanderebene Skeiðarársandur. Hauptziele der Region sind das Nationalparkzentrum Skaftafell und die Gletscherlagune Jökulsárlón. Mit der Lakagígar-Kraterreihe bzw. "Lakispalte", dem bunten Schluchtengebiet Lónsöræfi, dem historischen Wattfelsgehöft Ingólfshöfði und der faszinierenden Dynamik des gesamten Gletscherrandgebiets beherbergt die Region zahlreiche weitere Attraktionen ... Highlights ... Vatnajökull-Nationalpark, Skaftafell, Jökulsárlón, Lakagígar, Ingólfshöfði, Lónsöræfi etc.
10. Süd-Island - Feuer und Eis
Der zentrale Süden Islands umfasst das Gebiet rund um den Plateaugletscher Mýrdalsjökull inklusive der Vestmannaeyjar-Inselgruppe. Die Region beginnt mit dem ausgedehnten Lavafeld Eldhraun im Osten und endet im Westen mit dem Gletscherstrom Markarfljót. Das nördlich des Mýrdalsjökull gelegene Gebiet um Landmannalaugar zählen wir als Unterregion "Südliches Hochland" zu Süd-Island. Es ist nur im Geländefahrzeug oder mit dem Hochlandbus zu erreichen. Wie Südost-Island ist auch Süd-Island vorwiegend gletschergeprägt. Der eisfreie Küstensaum ist allerdings breiter und neben den glazial geformten Landschaftsbestandteilen nehmen die vulkanischen Elemente mehr Raum ein. Kilometerlange schwarze Strände werden im äußersten Süden von einem gewaltigen Lochfelsen am Kap Dyrhólaey unterbrochen ... Highlights ... Vestmannaeyjar, Landmannalaugar, Eldgjá, þórsmörk, Kap Dyrhólaey, Skógar/Skógafoss, Seljalandsfoss etc.
11. Südwest-Island - Kornkammer mit Wasserspielen
Fast die gesamte Fläche Südwest-Islands liegt im Einflussbereich der großen Gletscherflüsse þjórsá und Hvítá. Auf ihren Ablagerungen schlägt das landwirtschaftliche Herz Islands. Die Region erstreckt sich von den Ufern des Markarfljót und der Westflanke des Vulkans Hekla im Osten bis zum Binnensee þingvallavatn im Westen. Das fruchtbare Schwemmland erstreckt sich im Oberlauf der Gletscherströme buchtenartig Richtung Hochland. Die Region beheimatet weltbekannte aber auch weniger populäre Attraktionen. Der "Golden Circle" mit den Highlights þingvellir, Geysir und Gullfoss ist tagsüber fest in der Hand der Tagesausflügler aus Reykjavík. Der beeindruckende Canyon des etwas entfernteren Háifoss und die Ausgrabungsstätte Stöng werden schon seltener besucht ... Highlights ... þingvellir-Nationalpark, Geysir, Gullfoss, Háifoss, Stöng etc.
12. Zentrales Hochland - Von Gletschern, Vulkanen und Gesetzlosen
Das sagenumwobene isländische Hochland ist der unwirtlichste und geologisch aktivste Teil Islands. Unzählige Mythen berichten von Gesetzlosen, die in dieser kargen Landschaft ihr Leben fristeten. Wie mögen die schillernd bunten Geothermalgebiete, rauen Gletscherränder und mächtigen Vulkankrater in der wüsten Einöde wohl auf diese Menschen gewirkt haben? Das Befahren von Hochlandpisten (F-Pisten) ist ausschließlich in geländegängigen Allradfahrzeugen möglich! Inlanddurchquerungen finden auf der Kjölur- und der Sprengisandur-Route statt. Eine weitere Hauptroute ist die F88/F910 zum Tafelberg Herðubreið und weiter zur riesigen Askja-Caldera. Lohnende Abstecher auf kürzeren Pisten führen zu den gletschernahen Geothermalgebieten am Kerlingarfjöll und am Kverkfjöll. Die Nýidalur-Hütte ist ein strategisch wichtiger Stopp auf der langen Sprengisandur-Route ... Highlights ... Kerlingarfjöll, Hveravellir, Herðubreið, Askja, Kverkfjöll etc.